Besuchen Sie das Kapuzinerkloster mit traumhaftem Ausblick auf Salzburg
Dank der fast unberührten Natur und der Geschlossenheit des Waldes auf dem Kapuzinerberg läßt sich eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt beobachten. Hier fühlen sich noch die Gemsen, Rehe, Dachse und Marder heimisch.
Im Mittelalter befand sich am Kapuzinerberg, an der Stelle des heutigen Kapuzinerklosters, ein Wehrturm, der im Zuge einer Befestigungsanlage von den streitbaren Erzbischöfen errichtet wurde. Der wehrhafte Bau wurde "Trompetenschlößchen" genannt. Als Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau 1594 die Kapuziner nach Salzburg holte, beschloss er, das Trompeterschlößchen zu einem Kloster samt Kirche umzuwandeln und den Orden dort anzusiedeln.
Erklimmt man den Kapuzinerberg von der Linzergasse aus, so wird man von sechs barocken Kreuzwegkapellen, die zwischen 1736 und 1744 von Salzburger Künstlern geschaffen wurden, begleitet. Die Passionskapellen dokumentieren mit plastischen Szenen und Figuren die Leidensgeschichte Christi und finden in einer mächtigen Kreuzigungsgruppe auf der Anhöhe ihren Abschluss.
Ungefähr auf halben Weg befindet sich die "Felixpforte", die Fürsterzbischof Paris Lodron 1632 errichten ließ, und nach deren Durchgang sich dem Wanderer schon die erste prächtige Aussicht bietet. Der andere Weg zum Kloster führt über die Imbergstiege, am St. Johannes-Kirchlein vorbei. Beide Anstiege treffen sich bei der sogenannten "Kanzel" zusammen, von der man einen überwältigenden Ausblick über die Dächer der Stadt genießt.
Das auf einem Plateau gelegene Kloster ist entsprechend der Ordensvorschrift ein nüchterner Bau. Dennoch bietet das Kapuzinerkloster mit der vorgelagerten Bastion, dem hoch aufragenden Kreuz und dem Wald im Hintergrund einen imposanten und von weit her sichtbaren Anblick. Das Kloster ist so wie die Festung Hohensalzburg nicht aus dem Stadtbild Salzburgs wegzudenken. Ein beachtenswertes Kunstwerk von Rang stellt das innere Portal dar, dessen spätgotische Eichentür vermutlich aus dem alten Salzburger Dom stammt. Das Innere der Klosterkirche ist schlicht und lädt zur Besinnung ein.
Lange Zeit hindurch führten die Kapuziner auf ihrem Stadtberg ein stilles und unangefochtenes Dasein. Erst in den Jahren 1939 bis 1945 wurden sie aus dem Kloster verbannt, denn damals sollte an dieser Stelle ein neues Festspielhaus, eine Gauhalle und ein Stadion entstehen.
Zur Ausführung dieser Pläne kam es jedoch nicht mehr. Die Kapuzinerbergmauer umfaßt von der Felixpforte ausgehend das Kapuzinerkloster, sodass an dieser Stelle der Eindruck einer doppelten Mauer entsteht. Der dem Gelände folgende Mauerzug verläuft um den gesamten westlichen, südlichen und östlichen Bergabsturz.
Am nördlichen Endpunkt des Mauerzuges liegt das 1629 unter Fürsterzbischof Paris Lodron erbaute "Franziski-Schlössl", das ursprünglich vom Dombaumeister Santino Solari als reiner Wehrbau entworfen wurde. Ab 1849 wurde dann eine Ausschank geführt, die sich im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelte.
Das "Paschinger-Schlössl" am Kapuzinerberg 5 war von 1919 bis 1937 der Wohnsitz des berühmten Schriftstellers Stefan Zweig.